Der Bautzener Domdekan und Bischof Jakob Johann Joseph Wosky von Bärenstamm hatte nicht nur das Pfarrhaus mit Stall und Nebengebäude und später gegenüber eine Schule auf eigene Kosten errichten lassen (wo der 1758 eingesetzte Administrator bis zur Fertigstellung des Kirchenbaus die heilige Messe feiern konnte), sondern auch den Kirchenbau finanziell gefördert. Auf seinem Totenbett hinterließ er der Pfarrgemeinde eine beträchtliche Summe an Geld in Form, die in einer Stiftung angelegt wurde. Aus dieser Stiftung wurden bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts sämtliche baulichen Ausgaben für die Kirche gezahlt.
Ihre Dankbarkeit an ihren Gründer hat die Ostroer Pfarrgemeinde auf vielfältige Weise in die Gestaltung der Kirche ausgedrückt. So befindet sich auf der Vorderseite des in Sarkophagform gearbeiteten Altartisches eine Wappenkartusche mit dem Wappen des Bautzener Domdekans und Bischofs Jakob Wosky von Bärenstamm und der lateinischen Inschrift mit den Anfangsbuchstaben: I. W. DE. B ST A. E. et D. B. = Jakobus Wosky de Baerenstamm, Administrator ecclesiasticus et Decanus Budissinensis (deutsch: Jakob Wosky von Bärenstamm, Administrator der Kirche und Dekan des exempten Kollegiatkapitels St. Petri zu Bautzen).
Auch die Inschrift im Stuckornament über dem Altarraum bezieht sich auf Wosky von Bärenstamm. In der Mitte steht die griechische Abkürzung IHS, die für Christus steht. Die anderen Initialien lassen sich auf Deutsch wie folgt lesen: Durch Gnade des Heiligen Apostolischen Stuhles Bischof von Pergamon und Administrator der Kirche des Bistums Meißen in den beiden Lausitzen 1771.
Auf der Wetterfahne des Kirchturms steht J W V B, die Initialen des Kirchengründers, darunter die Jahreszahl 1772. Das Original der Wetterfahne wurde bei Renovierungsarbeiten 1972 durch eine originalgetreue Kopie ersetzt und im naheliegenden Cannewitzer Steinbruch entsorgt. Dort wurde sie vor einigen Jahren zufällig entdeckt; heute befindet sie sich im Sorbischen Museum in Bautzen.